Wieder aufstehen und weitergehen

Ein schwerer Autounfall veränderte für Stefan «Boumi» Baumgartner alles. In der Rehaklinik Tschugg kämpft sich der Überlebenskünstler Stück für Stück voran, um seine Ziele zu erreichen.

20250710Hartmann Stephan 43 Stefan «Boumi» Baumgartner hatte bei seinem Unfall Glück im Unglück.

Der Aufprall liess die Zeit stehenbleiben. Stefan «Boumi» Baumgartner war wie immer mit seinem Auto auf der Strasse unterwegs. Plötzlich knallte es. «Ein riesiger Knall», wie er bildhaft erzählt. An die Details dazu kann er sich nicht mehr erinnern. Er hatte Glück im Unglück und kam mit dem Leben davon. Die Folgen waren massiv, körperlich wie auch mental. Zuhause merkte er erstmals, welche Fähigkeiten alle verschwunden waren. Aus dem Auto aussteigen? Einfach normal gehen? Sich sicher bewegen? Dinge, die zuvor selbstverständlich waren, mussten mühsam neu gelernt werden.

007 Unbenannt EOS5D K4 02499 20200824 (1) Von der Rehaklinik Tschugg hat Stefan viel Gutes gehört.

Der Weg in die Rehaklinik Tschugg
Bereits vor dem Unfall stand Stefan bei einem Neurologen in Bern in Behandlung. Er leidet seit Jahren an Charcot-Marie-Tooth, kurz CMT. Durch diese seltene Erbkrankheit werden die Nervenbahnen in Armen und Beinen geschädigt. Die Krankheit ist nicht heilbar. Nach dem Unfall wurde Stefan von seinem Neurologen die Rehaklinik Tschugg empfohlen, nur 16 Minuten von seinem Zuhause entfernt. «Ich hatte schon viel Gutes von Tschugg gehört und fand das eine tolle Idee, die Rehaklinik Tschugg einmal auszuprobieren!», sagt Stefan.

Geplant waren drei bis vier Wochen Rehabilitation in der Rehaklinik Tschugg. Stefan gefiel es so gut, dass es zweieinhalb Monate wurden. In der Rehaklinik Tschugg wurde festgestellt, dass Stefan ein Schleudertrauma erlitten hatte. Sein Rehaziel war es, wieder vier bis fünf Schritte ohne Hilfsmittel gehen zu können. Eine spezielle Schiene unterstützte ihn bei diesem Vorhaben. Das Gefühl im Bein wollte aber nicht zurückkehren. Eine gewaltige Frustration, die viele Personen zum Aufgeben gezwungen hätte. Für den Kämpfer Stefan war jedoch klar: Aufgeben kommt nicht infrage!

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20250710Hartmann Stephan 4 Mit seinem Charme und seiner Lebensfreude war er bei Mitarbeitenden und Mitpatientinnen gleichermassen beliebt.

Die Rehaklinik Tschugg als Wahl für seine Rehabilitation hat Stefan nie bereut. Im Gegenteil; ihm gefiel die Atmosphäre sehr. «Als ein Mitpatient am Anfang nicht in seiner Therapiestunde auftauchte, suchte ihn die Therapeutin und motivierte ihn so lange, bis er doch mitmachte. Das hat mir imponiert. Die Rehaklinik Tschugg ist familiär. Man schaut zueinander und aufeinander!», erklärt Stefan. Auch er selbst schaute während seiner Rehazeit zu seinen Mitpatienten. Durch seine offene, direkte und motivierende Art wurde er schnell die Ansprechperson für Neuankömmlinge. Seine herzliche und spitzbübische Art wurde von den Mitarbeitenden wie auch den Mitpatientinnen geschätzt. 

20250710Hartmann Stephan 52 In der Rehaklinik Tschugg war Stefan durch seine Lebenserfahrung eine Art Patientencoach.

Das sich die Patientinnen untereinander austauschen, ist wichtig. Ein grosses Problem ist oft, dass sich Patienten nicht getrauen, Hilfe anzunehmen. «Ich kenne das selbst. Man will keine Hilfe annehmen, denkt, das wäre eine Schwäche. Aber das Gegenteil ist der Fall: Hilfe annehmen zu können, ist eine Stärke!», erklärt Stefan. Seine Erfahrungen machten ihn zu einem Vorbild, das anderen Mut schenkte und zeigte, wie wertvoll gegenseitige Unterstützung in der Rehabilitation ist. «Ich war eine Art Patientencoach!», lacht er.

Therapie mit Technologie
Besonders beeindruckt zeigte sich Stefan von der robotikgestützten Lauftherapie. Die gezielten Bewegungsabläufe, kombiniert mit spielerischen Elementen, ermöglichten ein ganz neues Trainingsgefühl. Auch wenn die Physiotherapie anspruchsvoll war, hat Stefan täglich trainiert. So konnte er sich Schritt für Schritt besser bewegen.

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Früher betrieb Stefan intensives Bodybuilding. Das Körpergefühl und die Disziplin aus dieser Zeit halfen ihm sehr, sich auf den Rehaprozess einzulassen. «In der Rehaklinik Tschugg sind sie bezüglich Trainingsgeräte wirklich gut ausgestattet», sagt Stefan. Er will so oft es geht zurückkehren, um an den Geräten zu trainieren.

Ein Ort mit Menschlichkeit
Was den Aufenthalt in Tschugg besonders machte, war das Zwischenmenschliche. Hier ist man keine Nummer, sondern wird als Mensch ernst genommen. «Das zeigt sich auch in den zahlreichen Therapien, die man nutzen kann, um seine Rehaziele zu erreichen», sagt Stefan. Daneben könne man sich in der Rehaklinik Tschugg auch im persönlichen Bereich weiterentwickeln.

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Stefan konnte während seiner Rehabilitation in der Rehaklinik Tschugg sogar einen Vortrag in der Leselounge vor zahlreichen Mitpatienten halten. Dabei sprach er über seinen Weg, seine Erkrankung und seinen Umgang damit. Die Resonanz der Mitpatientinnen war gross. «Viele Personen sagten mir, ich sollte meine Geschichte auch an anderen Rehakliniken erzählen. Falls eine Anfrage kommt, werde ich das gerne tun!», lacht der Tausendsassa.

20250710Hartmann Stephan 22 Seinen Minicamper hat Stefan für den Campingplatz angepasst.

Zurück auf dem Campingplatz
Schon vor seiner Krankheit ging Stefan gerne campieren. Der Campingplatz blieb auch danach sein Rückzugsort. Dazu hat er seinen Minicamper immer wieder angepasst.  Mit ein paar wenigen Handgriffen kann er beispielsweise sein Bett aufbauen. «Ich liebe es, an meinen Wohnwagen rumzubasteln und mir zu überlegen, was ich noch einbauen könnte», sagt Stefan. In die Rehaklinik Tschugg will er nun jedes Jahr kommen. Bis er sein ambitioniertes Ziel erreichen kann. «Ich will ein paar Schritte komplett ohne Hilfsmittel laufen können. Da werden sie schön staunen in Tschugg, wenn ich dann im Haupteingang hereinspaziere», sagt Stefan. Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg!

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Mehr zum Angebot der Rehaklinik Tschugg finden Sie hier.