«Reha to go»: Was Telemedizin im Alltag bewirkt
Rehabilitation endet nicht mit der Entlassung aus der Klinik. Mit dem digitalen Programm «Reha to go» begleiten die Rehaklinik Dussnang und die Rehaklinik Zihlschlacht ihre Patientinnen und Patienten auch nach dem stationären Aufenthalt.
Virtuelle Nachsorge nach dem stationären Aufenthalt.
Wie geht es nach dem stationären Reha-Aufenthalt weiter? Für viele Patientinnen und Patienten beginnt dann die vielleicht wichtigste Phase: das eigenständige Weitertrainieren im Alltag. Genau hier setzt das Tele-Reha-Programm «Reha to go» an, welches seit anfangs Jahr in den Rehakliniken Dussnang und Zihlschlacht läuft. Patientinnen und Patienten führen ihre Nachsorge mittels einer App von Caspar durch.
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Die Begeisterung ist gross
Zwei Teilnehmende des Tele-Reha-Programms geben Auskunft über ihre Erfahrungen. Beide sind begeistert. Herr Oertli sagt: «Die Tele-Reha-App ist für mich ein guter Weg, meinen Heilungsprozess voranzubringen.» Die verwendete Caspar-App sagt ihm sehr zu: «Sie ist sehr benutzerfreundlich und auch gut zu bedienen für Personen, welche nicht digital aufgewachsen sind». Frau Schweizer kann das nur bestätigen: «Ich komme sehr gut mit der App zurecht.» Ihr gefällt zudem ein weiterer Aspekt der Nachsorge «Reha to go»: «Ich weiss, dass die Therapeuten in der Rehaklinik meine Leistungen in der App sehen. Das motiviert mich, denn ich zähle mich zu den Menschen, die etwas mehr Kontrolle benötigen.»

Selbstständigkeit mit Sicherheitsnetz
Nach einer persönlichen Einführung durch eine Therapeutin oder einen Therapeuten in der Rehaklinik starten die Patientinnen und Patienten mit ihrem Trainingsplan. Die Einführung bietet eine Hilfestellung beim Herunterladen der App und die Benutzeroberfläche der App wird zusammen angeschaut. So werden mögliche Hindernisse zu Beginn abgebaut und die sichere Anwendung der Caspar-App gewährleistet. Über einen integrierten Chat können Patientinnen und Patienten dann auch Kontakt zum Therapieteam in der Rehaklinik aufnehmen. «Wir wollen die therapeutische Beziehung über die Distanz aufrechterhalten und so die Motivation für selbstständiges Üben erhöhen», sagt Sporttherapeut Paul Snehotta. Auch kleine Rückfragen oder Anpassungswünsche lassen sich so meist klären.

Datenbasiert motivieren
Ein grosser Vorteil: Die App liefert detaillierte Trainingsdaten. Wer wie oft trainiert, welche Übungen wie lange macht, wo es Abbrüche gibt; all das hilft, die Therapie individuell zu optimieren. Besonders spannend ist, dass viele Patientinnen und Patienten durch die App mehr trainieren, als eigentlich vorgegeben wäre.
«Wir haben überdurchschnittlich viele High-Performer», erzählt Paul und führt dies auf das hohe Engagement des Therapieteams zurück. Die Therapeutinnen und Therapeuten schicken bei Meilensteinen persönliche Nachrichten und ermutigen die Patientinnen und Patienten, aktiv zu bleiben.
Anja beobachtet: «Manche Patientinnen und Patienten legen richtig los, wenn sie merken, dass jemand mitliest und Feedback gibt. Dann kommt so ein ‚Ich zeig’s euch!‘-Effekt.» Der enge Kontakt bleibt trotz Distanz erhalten. Nicht zuletzt über den integrierten Chat. «Viele Patientinnen und Patienten nutzen den Chat zwar noch zurückhaltend. Aber wenn wir proaktiv schreiben, entsteht ein echtes Vertrauensverhältnis», berichtet Paul.
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Therapie mit Nähe, aber aus der Ferne
Für Anja ist die digitale Nachsorge auch aus persönlicher Sicht ein Gewinn: «Ich arbeite als Therapeutin überwiegend im stationären Bereich. Jetzt betreue ich erstmals Patientinnen und Patienten in der Nachsorge. Das ist eine spannende Ergänzung, macht meinen Alltag abwechslungsreicher und erweitert meinen Blick auf den gesamten Reha-Prozess.»
Die Flexibilität ist ein weiteres Plus: «Die Kombination aus persönlichen Patientenkontakten vor Ort und digitaler Begleitung eröffnet ganz neue Arbeitsmodelle. Das ist für uns Therapeutinnen und Therapeuten sehr attraktiv.»
Mehr Informationen zum Angebot «Reha to go» finden Sie hier. |